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Hängertraining. Teil I

Der Mensch möchte, dass das Pferd in den Hänger einsteigt. Das Pferd möchte dies jedoch nicht. So weit so….. Jeder, der schon mal vor dieser Situation gestanden hat, weiß, dass dies der Anfang von eine wahre Odysee sein kann. Muß aber nicht.

Für die Pferde gibt es viele nachvollziehbare Gründe, nicht in dieses enge dunkle Ding ohne Fluchtweg nach vorne, einzusteigen. Das fängt an bei: “kenn ich nicht – will ich nicht” bis hin zu “kenn ich und will ich deshalb nicht”. Ich selber habe schon Gespanne erlebt, die auf der Strasse unterwegs waren, als wären sie kein Gespann! Wer kennt noch den alten Stallmeister-Trick, mit dem fast vollen Glas, das auf dem Armaturenbrett stehen soll und bei der Fahrt nicht überschwappen darf. Genauso vorsichtig sollte man fahren, um es dem Tier hinten drin nicht noch schwerer zu machen. Die sehen nicht, wohin wir fahren (ob geradeaus oder in die Kurve…) und sind ganz schön beschäftigt, sich auszubalancieren. Neben schlechten Erfahrungen beim Fahren kann es aber auch sein, dass das Pferd körperliche Probleme hat und der Balance-Akt beim Fahren einfach Schmerzen bereitet. Klar, dass die sich dann zwei Mal überlegen, ob sie wieder einsteigen. Es gibt auch die Situationen, wo Pferde mit allerlei “Meinungsverstärkern” in den Hänger gebeten werden: Besen, Forken, Longen, Peitschen, hysterischen Menschen… die Liste ist lang. Auch hier lann man verstehen, wenn die Pferde mit dem Kasten nichts Gutes verbinden.

In Spanien werden die Pferde meistens in Transportern gefahren. Ganz anderer Schnack. Bei Jarote war es so, dass ich ihn in der Zeit seit er bei mir ist 3x verladen habe. Das erste Mal im Stockdunkeln (das Licht im Hänger meiner Freundin war kaputt… OMG) als er in den neuen Stall gezogen ist. Kein Problem. Das zweite Mal auf dem Weg zu unserem ersten Ritt ins Gelände. Kein Problem. Das ditte Mal auf dem Weg von dort wieder nach Hause. Ein “Problem”. Denn: das Einsteigen klappte nicht so geschmeidig, wie zuvor. Nun war das aber kein Ort für entspanntes Hängertraing – hier stand im Vordergrund, überhaupt nach Hause zu kommen. Das Pferd war drin und ich habe mir vorgenommen, dass das entspannte Hängertraining auf dem Fuße im heimischen Stall folgen sollte.

Gedacht – getan. Das Ergebnis könnt Ihr im Video sehen. Ziel für die erste Einheit war es, in entspannter Atmoshäre eine gute Beziehung zu der Kiste herzustellen. Mental stellt man sich dann darauf ein, dass jeder Schritt in die Richtung “rein” ein Grund zum Feiern ist. Jeder Schritt in die andere Richtung wird dem Pferd etwas unangenehm gemacht, ohne sich jedoch aufzuregen. Denn: wir haben ja Zeit. Wenn man ein Hängertraing veranstaltet, sollte man immer gaaaaaanz viel Zeit mitbringen. Und sich freuen, dass es dann am Ende doch alles viel schneller geht 😉

Wir haben in diesem ersten Teil aufgehört, als Jarote vertrauensvoll bei breit gestellter Wand in den Hänger gegangen ist und nicht mehr gezittert hat. Zum nächsten Schritt bekommt Ihr den Bericht an dieser Stelle.

6. April 2018|Ausbildung|