Jetzt Kontakt via E-Mail aufnehmen...

Zahnarzt-Termin

Jarote hat seinen zweiten Zahnarztbesuch gut überstanden. Er ist nun mit seinen Zahnwechsel fertig (der Zahnwechsel eines Pferdes beginnt mit ca. 2,5 Jahren und ist meistens mit 5 Jahren abgeschlossen). Beim letzten Zähnchen hat der Doc noch etwas nachgeholfen – der bleibende Schneidezahn war schon durchgebrochen (siehe Bild).

Warum ist es eigentlich so wichtig, sein Pferd mind. 1 Mal im Jahr beim Zahnarzt vorzustellen?

Die Zähne werden im Kiefer des Pferdes sehr lang angelegt und werden bis zu einem Alter von 15 Jahren kontinuierlich nachgeschoben. Durch die Kau- und Mahlbewegung, denen die Zähne ausgesetzt sind, werden diese im Jahr ca um etwa 2 – 3 Millimeter abgetragen. Die Zähne bestehen aus der sichtbaren Krone, der noch im Knochen steckenden Reservekrone, deren Länge im Alter abnimmt und der Zahnwurzel, über die die Zähne mit Blut und Nerven versorgt wird.
Das Gebiss entwickelt sich optimal (gleichmäßige Abnutzung), wenn das Pferd in seiner natürlichen Fressposition (Kopf unten) dauerhaft Rauhfutter zu sich nehmen kann. Die Ernährung der Fohlen, Jährlinge und Zweijährigen besteht häufig bereits aus großen Mengen Krippenfutter. Im Gegensatz zu Raufutter erfolgt dessen Zerkleinerung in weniger zur Seite ausladenden Kaubewegungen. So weist nicht selten schon das Milchgebiss scharfe Backenzahnkanten und Haken auf, die ohne in diesem Alter durchgeführte Untersuchungen oft unentdeckt bleiben. Ich kann davon ein Lied singen – als ich Jarote bekam, hatte sein Gebiss mit 3,5 Jahren ordentlich „Handlungsbedarf“. Daher: besser früh als zu spät! Denn die frühe Kontrolle und Korrektur des Gebisses trägt zu einem reibungslosen Ablauf des Zahnwechsels bei und ist somit ein wichtiger Beitrag zur Erleichterung der beschriebenen Situation eines Pferdes im Laufe der ersten 5 Jahre.
Übrigens:
Ein gesundes, erwachsenes Pferd hat zwischen 36 und 44 Zähnen im Maul. Die teilen sich pro Kieferseite auf in je drei Schneidezähne (Incisivi), drei vordere Backenzähne (Praemolare) und drei hintere Backenzähne (Molare). Zwischen den Schneidezähnen und den Backenzähnen befindet sich eine große Lücke. Manche Pferde haben zusätzlich noch ein bis vier so genannte Wolfszähne. Das sind Überbleibsel der Evolution. Dazu kommt bei Hengsten und Wallachen meist noch je ein Hengstzahn (Caninus). Übrigens auch Stuten haben manchmal Hengstzähne und nicht jedes männliche Pferd bekommt sie. Bei Jarote ist derzeit nur 1 Hengstzahn durchgebrochen. Pit hat unten zwei Hengstzähne, jedoch keine oben.
So kann es sein. Jeder Jeck – ahhh… jedes Pferd – ist anders!