Jetzt Kontakt via E-Mail aufnehmen...

Schuhe, Schuhe, Schuhe…..

Wer kennt noch den Werbespot von Zalando, in dem die Trulla bei Erhalt Ihres Paketes hysterisch “Schuhe, Schuhe, Schuhe!!!“ schreit? Nun – so geht es mir beim Anblick von HUFSCHUHEN 😉
Ich beschäftige mich nun schon seit 3 Jahren intensiv mit dem Thema und war am Wochenende noch einmal zu einer Fortbildung bei der tollen Annelie Michels, um tiefer einsteigen zu können. Wir sind über 50 Schuhe im Detail durchgegangen – haben sie für die verschiedenen Einsatzmöglichkeiten (Krankenhufschuhe, Sporthufschuhe, flexible Hufschuhe…) kategorisiert und die Vor- und Nachteile der jeweiligen Modelle genau besprochen. Und ich kann Euch sagen: das Aussehen der Dinger ist wirklich das Letzte, was entscheiden sollte.
Besonders interessant ist, wie sich der jeweilige Schuh auf den Hufmechanismus und die Abrollbewegung des Hufes beim Tragen auswirkt. Da gibt es Modelle, die da sehr gut unterstützen und wiederum Modelle, die eigentlich nicht mehr verkauft werden dürften. Zu diesem Thema wurden Studien mit Pferde durchgeführt und diese auf dem Laufband in Bewegung gefilmt und geröntgt. Super spannend!

Ich finde es sehr wichtig, dass das schlechte Image der Hufschuhe („die Dinger drehen immer” / „die gehen ja eh fliegen“ / „die Pferde können damit nicht richtig laufen“ / „die sind ja viel zu schwer am Huf“….) schnell korrigiert wird. Das A und O ist und bleibt eine gute Beratung und Anpassung. Dabei spielt es eine große Rolle, wie das Pferd steht, wie die Hufform aussieht, wie das Pferd genutzt wird, für was der Hufschuh zum Einsatz kommen soll, wie geschickt der Besitzer im Umgang mit dem Schuh ist, usw…

Ich lese immer wieder in Foren, wie die Pferdeleute sich über Hufschuhe austauschen und sich dann Modelle für ihr Pferd bestellen, weil der Boxennachbar mit xy so zufrieden ist. Das geht nicht!
Eine Hufschuhberatung sieht bei mir wie folgt aus:
1. Termin vereinbaren. Pferd wird vom Besitzer vorgestellt, die Parameter, wie oben beschrieben, werden geklärt, ich vermesse die Hufe und machen Fotos von den Hufen und dem Pferd.
2. Ich treffe eine Vorauswahl von potentiell passenden Schuhen. Hier bin ich sehr dankbar für die gute Zusammenarbeit mit der Firma Strohm, die mir die Modelle für einige Tage zum Anpassen schickt.
3. Wir vereinbaren einen Termin zur Anprobe. Ich ziehe dem Pferd die verschiedenen Schuhe an und kann so beurteilen, welches Modell für das Pferd geeignet ist. Dann probiert auch der Besitzer das An- und Ausziehen und kann entscheiden, ob auch ihm das Modell vom Handling gefällt. Erst dann entscheiden wir uns für den Kauf.

Ich habe schon sehr vielen Pferden Hufschuhe angepasst – bisher gab es keine (!!!) Reklamation, weil die Vorarbeit so gut war, das hinterher fast nichts mehr passieren kann.
Und ich kann Euch beruhigen: die neuesten Modelle sind inzwischen so gut ausgereift, dass das An- und Ausziehen mit einer kleinen Übung im Alltag ratz-fatz funktioniert.
Ich selber hab auch keine Lust auf komplizierte Fummelei! Das Einzige, was hier und da mal gemacht werden muss, ist eine Schraube nachzuziehen oder eine ausgebrochene Ecke am Huf beizuraspeln. Aber das erkläre ich dann auch noch genau.

Auf dem Bild ist mein Pferd Pit zu sehen. Bei Integration in die neue Herde mußten aus Sicherheitsgrünen die Eisen hinten ab. Der damalige Schmied war sehr skeptisch und prognostizierte, dass das Pferd barhuf nicht laufen könne. Oh doch! Inzwischen läuft er seit 3 Jahren komplett unbeschlagen. Zum Ausreiten benutze ich Hufschuhe – wunderbar. Mein Pferd ist 1-2 Std. am Tag mit mir unterwegs. 22 Std. steht er auf der Weide. In der Zeit kann der Huf unter natürlichen Bedingungen seiner Funktion nachgehen. Das war mir sehr wichtig. Für Pferde, die in der Übergangszeit fühlig sind, gibt es spezielle Modelle, die hier sehr gut arbeiten.
Sprecht mich einfach an – ich helfe da sehr gerne weiter. Denn bei dem Thema gerate ich wirklich in Verzückung 😉