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Zahnarzt-Besuch

Als ich für verschiedene Pferdebesitzer im Stall einen Zahnarzt-Termin mit Dr. Novakowski organisiert habe, hatte ich meinen “kleinen” Jarote gar nicht eingeplant. Der hat ja noch überwiegend Milchzähne. Dachte ich. Ich wollte den Doc nur um ne Tetanus-Impfiung bitten. Als wir zur Begrüßung so plauderten, frage er, wie alt Jarote sei und als ich dann sagte, knapp 4, fing er an zu lachen. Auf meine irritierte Rückfrage sagte er nur trocken: Frau Golz, Sie sind mit dem ersten Zahnarztbesuch schon 1 Jahr zu spät. Schluck. Nun dann – also hatten wir auch einen (sehr lehrreichen) Termin. Jarote hatte kurz vorher einen weiteren Milch-Schneidezahn verloren. Die Kauleiste vorne sah wirklich gut aus. Bei den Backenzähnen war das leider nicht so. Ein lustige Berg- und Talfahrt der Kauflächen und spitze Kanten an den Rändern waren zu fühlen und zu sehen. Kein Wunder: das Gebiß beim Pferd schiebt im Jahr ca. 4mm raus und sollte ebensoviel abgenutzt werden. Durch die Haltung in dem für Pferde “unnatürlichen Lebensraum” mit geregelten Futterzeiten und zu “weichem Futter” (saftiges Weidegras) gerät dies jedoch aus der Balance. Wildpfrede grasen bis zu 18 Std. täglich (Kopf unten!) und müssen dabei hartstängeliges und zum Teil sandiges Steppengras und Geäst zerkauen. Dabei erfolgt ein deutlich stärkerer und gleichmäßigerer Abrieb der Zähne.

Merke: Das Pferd sollte mindestens 1x im Jahr dem Zahnarzt vorgestellt werden, da eben diese “natürlichen” Haltungsbedingungen bei keinem unserer Schätzchen vorliegen. Und wer mal die scharfen Kanten gefühlt hat (und die Wunden und Narben an der Schleimhaut im Backenzahnbereich gesehen hat), der kann sich vorstellen, wie schmerzhaft das für die Pferde ist, wenn sie nicht behandelt werden.

23. Januar 2018|Gesundheit|